Die Elenden - Les Misérables: Überarbeitung der Erstübersetzung | Victor Hugo
Vollständige Überarbeitung der ersten Übersetzung von 1910 Victor Hugo beendete dieses Meisterwerk, das zu den wichtigsten Werken der französischen Literatur gehört, im Jahre 1862, als er im Exil weilte. Es schildert das bedrückende Dasein der Unterschicht, der Elenden, der Verzweifelten, der Menschen, denen man selbst eine zweite Chance verwehrt. Der Roman trug durch seine Themen- und Sprachwahl wesentlich zur Herausbildung der realistischen Literatur im 19. Jahrhundert bei. Kein anderer Autor von Weltrang hatte es zuvor gewagt, in seinen Texten zu fluchen oder die Lebensumstände der Geschundenen so drastisch darzustellen. Hauptperson ist der Ex-Häftling Jean Valjean, der es dank eines mildtätigen Bischofs schafft, in eine normale und sogar erfolgreiche Existenz zurückzukehren. In seiner neuen Identität setzt er alles daran, die todkranke Arbeiterin Fantine und deren kleine Tochter Cosette zu retten. Doch holt ihn seine Vergangenheit ein; der Polizeiinspektor Javert lässt ihn nicht in Frieden, er will Valjean unbedingt wieder hinter Gittern sehen. Dieses Geschehen bildet den Rahmen für zahlreiche Nebenhandlungen und ausführliche Schilderungen der damaligen Missstände, mit einem Detailreichtum, wie es in der europäischen Literatur sonst nur Charles Dickens vermochte. Der Stoff war Grundlage für zahlreiche Verfilmungen, verschiedene Theaterstücke und ein Musical, die letzte Adaption erblickte 2012 mit Hugh Jackman in der Rolle des Valjean und Russell Crowe als Inspektor Javert das Licht der Welt. »Die Entlassung bedeutete noch nicht die Freiheit. Kommt man aus dem Zuchthaus heraus, so hat man damit noch nicht die Verurteilung abgeschüttelt.« Überhaupt hatte ihm die Gesellschaft nur Böses zugefügt. Wenn sie ihm ihr Antlitz zukehrte, geschah es nur um Zorn zu bekunden, auf ihn loszuschlagen, was sie »Gerechtigkeit« nannte. Die Menschen hatten sich um ihn nur bekümmert, um ihn zu martern. Bei jeder Berührung mit ihnen fiel ein Schlag auf ihn. Seit seiner Kindheit, seitdem er seine Mutter verloren, seitdem er von seiner Schwester getrennt war, nie war ihm ein freundliches Wort, nie ein wohlwollender Blick gespendet worden. Die endlosen Qualen befestigten in ihm schließlich die Überzeugung, das Leben sei ein Kampf, indem er den Kürzeren gezogen habe. Er hatte keine andere Waffe, als seinen Haß. Diese beschloß er im Gefängnis möglichst scharf zu machen und sie mitzunehmen, wenn er in die Welt hinausgehen würde. Null Papier Verlag www.null-papier.de